· 

4. Dezember

Mein erster grosser Auftritt

Ich erinnere mich ziemlich genau daran, wie ich vor fast 15 Jahren meinen ersten grösseren öffentlichen Auftritt bestritt. Damals war ich 14 Jahre alt und hatte seit zirka einem Jahr von der keltischen Harfe auf die Pedalharfe gewechselt. 

 

Meine damalige Lehrperson Christine Strahm empfahl mich beim Cäcilienchor Welschenrohr für einen Weihnachtsauftritt an Heiligabend und am Weihnachtsmorgen. Ich bin sehr dankbar für diese ersten Auftrittsmöglichkeiten. Man muss wissen, dass es damals noch weniger Möglichkeiten gab an den Musikschulen zusätzlich zum gewohnten Vortragsabend aufzutreten. Die Talentförderprogramme waren auch noch nicht vorhanden, oder wenn, dann standen sie erst in den Kinderschuhen.

 

So ging es daran, das Programm im Unterricht auszuwählen und einzustudieren. Wir wählten den ersten Satz des  Konzerts in B-Dur von Händel. Diesen spielte ich mit einer kleineren Streicher*innen Besetzung. Zusätzlich zum Solostück sollte ich Chorwerke begleiten. Wochenlang übte ich nach der Schule wie wild insbesondere den Händel auf der Pedalharfe. Dies freute unsere Nachbarn an der Waldhofstrasse sehr, denn sie waren auch Musiker. Allerdings klingelte es eines Tages an der Haustüre und ebendiese Nachbarn standen vor der Tür. "Lieber Roberto, es klingt toll, aber könntest du bitte deine Harfe stimmen", hiess es da. Etwas verdutzt aber Kopfnickend stimmte ich meinem Nachbarn zu und setzte mich an die Harfe, um diese zu stimmen und weiter zu üben. Gelästert wurde dann beim Abendessen mit der Familie :-)

 

Die Wochen vergingen und dann kam Weihnachten. Ach, was war ich aufgeregt! Zum Abendessen gab es traditionell Fondue Chinoise. Dieses Jahr allerdings sehr früh, denn ich wollte ja nicht mit allzu vollem Magen zum Auftritt. Dann legte ich mich hin, um mich etwas auszuruhen. Später fuhren wir dann nach Welschenrohr. Wir trugen die russische Pedalharfe hoch zur Empore und dann wurde geprobt. Was war ich nervös! Und dann war es endlich soweit. Die Mitternachtsmesse begann. Meine Hände waren feucht und zittrig. Aber die beiden Auftritte waren trotz sehr hoher Nervosität erfolgreich.

 

Ich bin heute sehr dankbar, dass mich meine damalige Lehrperson Christine Strahm bei dem Wechsel auf die Pedalharfe unterstützt und im Unterricht gefördert und gefordert hat. Ich blicke auf eine tolle Zeit zurück. 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0